Der Buddha - sein Name war Siddhattha (skr. Siddhartha) und sein Familienname Gotama (sanskrit: Gautama) - lebte im 6. Jahrhundert v. Chr. in Nordindien. Sein Vater war Herrscher des Königreichs der Sakyas (im heutigen Nepal). Seine Mutter war die Königin Maya. Nach der Sitte der Zeit wurde der Gotama Siddhattha sehr jung, im Alter von 16 Jahren, mit der Prinzessin Yasodhara vermählt. Der junge Gotama lebte in seinem Palast, und alles, was zum Wohlleben gehörte, stand ihm zur Verfügung.
Als er sich aber eines Tages ganz plötzlich der Realität des Lebens und dem Leiden der Menschheit gegenübergestellt sah, entschloß er sich, nach der Aufhebung des Leidens zu suchen und den Weg aus dem allgemeinen Leid zu finden. Mit 29 Jahren, bald nach der Geburt seines einzigen Sohnes Rahula, verließ er sein Königreich und wurde, auf der Suche nach dieser Erlösung, ein Asket. Sechs Jahre lang wanderte der Asket Gotama durch das Tal des Ganges, traf berühmte religiöse Lehrer, studierte und folgte ihren Systemen und Methoden und unterwarf sich selbst strengen asketischen Übungen. Da ihn all dies nicht befriedigte, gab er die überlieferten Religionen und ihre Methoden auf und ging seinen eigenen Weg.
In diesem Bemühen um Erlösung erreichte Gotama in seinem 35. Lebensjahr die vollkommene Erleuchtung (bodhi), nach der er als der Buddha - der Erleuchtete - bekannt wurde. Und zwar geschah dies am Ufer des Neranjara-Flusses bei Gaya (nahe Gaya im heutigen Bihar) unter einem Baum, der heute als Bodhi-Baum - Baum der Weisheit - verehrt wird.
Nach seiner Erleuchtung hielt Gotama, der Buddha, im Wildpark bei Isipatana (dem heutigen Sarnath) nahe Benares vor einer Gruppe von fünf Asketen, seinen früheren Gefährten, seine erste Lehrrede. Von jenem Tage an hat er 45 Jahre lang vor Männern und Frauen aller Volksschichten, vor Königen und Bauern, Brahmanen und Ausgestoßenen, Geldverleihern und Bettlern, Heiligen und Räubern gesprochen und gelehrt. Die Unterscheidungen der Kastenordnungen oder die Verschiedenheiten der sozialen Gruppierungen erkannte er nicht an; der Weg, den er lehrte, stand allen Männern und Frauen offen, die bereit waren, ihn zu verstehen und zu gehen.
Im Alter von 80 Jahren verschied der Buddha in Kusinara (im heutigen indischen Bundesstaat Uttar Pradesh).
Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen mit einer nunmehr zweieinhalbtausendjährigen, ungebrochenen Überlieferung. Er wendet sich an alle suchenden Menschen, unabhängig von Nationalität, sozialer Herkunft oder Geschlecht und weist Wege aus Leid und Unvollkommenheit zu Harmonie und Glück. Heute ist der Buddhismus vor allem in den Ländern Asiens lebendig, findet aber zunehmend in westlichen Ländern Anklang.
Dieser Text entstammt der Webseite der Deutschen Buddhistischen Union.