Jesus ein Meister
Seit Jahren bin ich dabei herauszufinden, was die Essenz der Botschaft dieses ganz besonderen Menschens sein könnte. Das, was ich in den offiziellen christlichen Institutionen gefunden habe, scheint mir nur ein kleiner Abglanz zu sein.
Was ich bisher vom Christentum verstanden habe hat mehr mit dem zu tun, was nach seinem Tod stattfand und weniger mit seiner Lebenszeit. Die Theologie, die Paulus (der Jesus nie lebend traf) geschaffen hat, baut auf einige Grundannahmen auf:
- alle Menschen sind sündig und bedürfen der Erlösung
- für diese Erlösung von den Sünden hat Gott seinen Sohn (Jesus) geopfert (ähnlich dem alten jüdischen Opferritual mit Tieren).
- Erlösung von den Sünden bekommt allerdings nur der, der an Jesus glaubt. Die anderen sind davon (leider) ausgeschlossen.
- Jesus ist von den Toten auferstanden, und damit anders als alle anderen Menschen.
- Erlösung bekommt man nicht durch noch so viele gute Taten, sondern ausschließlich aus Gnade.
- sehr viel später im Jahre 330 wurde in einem Konzil der bis dahin entstandenen diversen christlichen Glaubengemeinschaften festgelegt, dass Gott und Jesus und der heilige Geist ein und dasselbe sind (Trinität) und es wurde aus den vielen unterschiedlichen Schriften die Bibel in heutiger Form kanonisiert und damit festgelegt, was zum christlichen Glauben gehört und was nicht (die Apokryphen Schriften).
- die Bibel ist Gottes Wort und damit darf nichts, was darin enthalten ist angezweifelt werden.
Dazu kommen je nach Konfession noch diverse Dogmen, (die unhinterfragt zu glauben sind, wie z.B. die unbefleckte Empfängnis und dass Maria bei und nach der Geburt Jungfrau geblieben ist), die die jeweilige Glaubensrichtung festlegt.
Wenn ich Jesus unvoreingenommen (nicht durch die Brille christlicher Theologie) anschaue, sehe ich einen Mann mit außergewöhnlichem Charisma und sehr tiefen Glaubensüberzeugungen vor mir. Es wollte keine neue Kirche gründen, sondern seinen jüdischen Glaubensbrüdern einen unverstellten Weg zu Gott zeigen, verbunden mit den Beschreibungen, was uns als Menschen alles möglich ist, wenn wir uns diesem Kontakt zu Gott bewusst sind.
Und diese Hinweise, die er gegeben und vorgelebt hat sind schon faszinierend. Die Essenz, die ich bisher herausdestillieren konnte ist:
- wir sind nie von Gott getrennt, es sei denn in unserer persönlichen Vorstellung.
- wir brauchen für die Verbindung mit Gott keinen Mittler in Form von Priestern o ä. Falls wir dass nicht glauben können, bietet er sich als Mittler an.
- Gott stellt keine Bedingungen. Er ist Liebe und nichts anderes (wie verurteilend, zornig oder auf Anbetung erpicht)
- dadurch, dass wir immer mit Gott verbunden sind, sind wir:
- über alle Vorstellungen mächtig, (wenn euer Glaube nur so groß ist, wie ein Senfkorn, dann könnt ihr Berge versetzen)
- in der Lage all das zu tun, was Jesus getan hat und noch mehr
- um in der Verbindung mit Gott zu bleiben ist es hilfreich im guten Sinne naiv zu werden (wie die Kinder) Das heißt unsere Glaubenüberzeugungen und mentalen Modelle loszulassen. Es gibt nicht den einen einzigen richtigen Weg. (Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder... selig sind die geistlich Armen...)
- wir sind bereits erleuchtet, es ist nur anzunehmen. (Ihr seid das Licht der Welt und das Salz der Erde)
Also auf einen kurzen Nenner gebracht, sagt Jesus: ihr könnt in der Verbindung mit Gott (die nie nicht vorhanden ist) alles erreichen - traut euch!
Wenn ich mir diese Ermächtigung anschaue, reicht ein Leben fast nicht um es alles zu probieren.